Für diejenigen, die Fußball- oder Sportfans oder ganz einfach alt genug sind, wird der Name Michel Platini kein unbekannter sein. Viele aus unserem Team kannten den berühmten Fußballspieler aus den 1980ern jedoch nicht, was sich allerdings durch einen Besuch im Platini Museum in Mosfiloti ganz schnell änderte. Ein Besuch in jenem Museum ließ uns nach der Arbeit erstaunt zurück, als wir einen Raum betraten, der über und über mit dem Gesicht von Michel Platini, seinen Auszeichnungen, Trikots und ähnlichem gepflastert war. Mit seinem Objektreichtum von ca. 65.000 Stücken schaffte es das Museum mehrfach ins Guiness Buch der Rekorde und lässt seit einigen Jahren sicherlich viele ungläubige und perplexe Blicke zurück. In unserem Fall ArchäologInnen, die zur Abwechslung mal etwas anderes im Museum gesehen haben, als archäologische Objekte. Als besonderes Highlight kann man auch den Anzug anführen, den Michel Platini in seinem Amt als Präsident der UEFA getragen und die Teetasse und die Wasserflasche, aus dem Platini bei seinem Besuch auf Zypern getrunken hat.
Nach dieser besonderen Kuriosität geht unsere Grabungswoche wie gewohnt weiter, es werden unermüdlich weiter Erde bewegt, Funde extrahiert und immer mehr Anstrengung aufgebracht, überhaupt in die Schnitte zu gelangen, da diese immer tiefer und tiefer werden.
Am Ende der Woche bekommen wir dann einiges an Besuch, unser sogenannter Tag der offenen Grabung. Wir bekommen Besuch von SchülerInnen aus dem Pankyprion Gymnasium in Nicosia, die an Archäologie interessiert sind, von Archäologiestudierenden der University of Cyprus und abends noch von unseren KollegInnen aus Tamassos. Auch wenn einige Schnitte an diesen Tagen eher Bienennestern geähnelt haben, als geordneten Schnitten, konnten große Fortschritte verzeichnet und viele wissenschaftlich wertvolle Funde getätigt werden.
Gruppenbild vom Tag der offenen Grabung
Unsere Woche endete stürmisch mit einem mehr oder wenig plötzlich aufziehendem Gewitter, wo in einer Hauruckaktion schnellstmöglich einer unserer frisch geputzten Schnitte mit Geotex zugedeckt werden musste und sich Menschen übereinander werfend auf die Kanten legten, damit nichts wegflog.
Aber zur Beruhigung haben wir zum Glück immer friedliche Katzen, die uns den Abend versüßen.
Tosca Nina Negelmann